Die Geburt wird häufig als das schönste Ereignis im Leben einer Frau stilisiert. Kommt es zu unerwarteten Geburtsverläufen (Kaiserschnitt/Sectio o.ä.) können diffuse Symptome auftreten, welche für Mütter und Väter eine enorme Belastung darstellen. Der plötzliche Abbruch des Geburtsvorgangs, lebensbedrohliche Momente und die unerwartete operative Öffnung des Körpers können Traumata hervorrufen. Vor oder während einer neuerlichen Schwangerschaft treten Ängste vor der Geburt häufig verstärkt auf.

 

Hilfe nach einem ungeplanten Kaiserschnitt oder anderen schwierigen Geburtssituationen

 

Eine einfühlsame und behutsame Therapeutin kann dabei helfen, das psychische und körperliche Wohlbefinden wiederherzustellen, um in herausfordernden Zeiten ein inneres Gleichgewicht zu erlangen. Dabei spricht unser Angebot sowohl Frauen unmittelbar nach der Niederkunft an, als auch Mütter, bei welchen die Geburt ihres Kindes schon länger zurück liegt. Auch Vätern kann durch gezielte effektive psychotherapeutische Maßnahmen die Verarbeitung erleichtert werden.

Psychotherapie kann vieles verändern:

  • Eine traumatherapeutische Verarbeitung des Erlebten bewirkt eine Reduktion bzw. ein vollständiges Ende wiederkehrender, leidvoll erlebter Geburtserinnerungen (posttraumatische Symtome).
  • Eine schrittweise Auflösung von Scham- und Schuldgefühlen ist hilfreich bei der Herstellung eines Gefühls von innerer Ruhe.
  • Die Aufarbeitung des Gefühls als Frau „versagt“ zu haben, fördert die Heilung.
  • Durch die Bearbeitung von familiären Spannungen und in der Partnerschaft auftretenden Differenzen, wird ein konfliktfähiger Umgang mit neuen Herausforderungen unterstützt.
  • Die gemeinsame Erarbeitung (neuer) sozialer Ressourcen kann eine drohende Überforderung verhindern.
  • Die Bearbeitung belastender Distanzgefühle zum Neugeborenen hilft dabei, eine starke Bindung zum Kind zu entwickeln, mit der neuen Mutterrolle umzugehen und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu stärken.
  • Mit Hilfe therapeutischer Gespräche können intensiv gefühlte Trennungsängste dem Baby gegenüber gemildert und individuell verarbeitet werden.
  • Die Aufarbeitung der erlebten Geburtstraumata kann eine Reduktion von depressiven Stimmungen, verstärkt auftretendem weinen und innerer Unruhe anregen.
  • Körperarbeit unterstützt die Auflösung traumabedingter körperlicher Störungen und fördert so das Vertrauen in den eigenen Körper.
  • Stillprobleme können mithilfe psychologischer Beratung besser bewältigt werden.

 

schlafendes Baby

Warum ist ein ungeplanter Kaiserschnitt/Notkaiserschnitt für viele Frauen belastend?

Im Leben einer Frau ist das Geburtserlebnis eine der bedeutsamsten Erfahrungen. Werdende Eltern haben häufig von Beginn an eine sehr exakte Vorstellung davon, wie die Geburt verlaufen wird. Sätze wie „der schönste Moment im Leben“ oder „ein freudiges Ereignis“ sind in unseren Köpfen fest verankert und formen die Erwartungen. Obwohl bei Geburtsvorbereitung von ÄrztIn und Hebamme meist auf mögliche Komplikationen und Geburtsschmerzen hingewiesen wird, liegt der Gedanke an einen notwendig werdenden operativen Eingriff in Form eines Kaiserschnitts (Sectio) oder anderen Maßnahmen (Zangengeburt, Vakuumgeburt) vor dem Geburtstermin meist jenseits der Vorstellung.

Umso größer können Schock und Trauer sein, wenn ein Eingreifen von Seiten der Geburtshelfer passieren muss. Aber nicht nur ein ungeplanter Kaiserschnitt, sondern auch eine „normale“, vaginale Geburt kann aufgrund von Dauer, Schmerzen und Verletzungen dramatisch verlaufen

In Österreich liegt derzeit (2013) eine Kaiserschnittrate von 29,3 % vor. Insgesamt leiden

 

Kaiserschnitte 2003 – 2013 in Österreich

Kaiserschnitt Grafik

Quelle: Geburtenstatistik – Statistik Austria

30 % der Frauen nach einer Geburt an Trauma-Symptomen (Alder et al.). Diese Entwicklung wirft die Frage nach Möglichkeiten der Aufarbeitung auf. Zu den derzeit vorhandenen Behandlungsangeboten von Hebammen und Ärzten bietet die Psychotherapie eine ideale Ergänzung an. Vor allem wenn die emotionalen Beschwerden anhalten, Symptome von Angst, Depression oder Traumatisierung auftreten, ist professionelle, psychotherapeutische Hilfe notwendig, um den Heilungsprozess in Gang zu setzen.

Diesbezüglich ungeschulte Interventionsversuche bergen ein hohes Risiko in sich, eine Retraumatisierung hervorzurufen, was zu einer Symptomverschlechterung führt.

Vor allem wenn ein neuerlicher Kinderwunsch vorliegt, ist es ratsam ein bestehendes Geburtstrauma aufzuarbeiten, um positiv und unbelastet in den neuen Lebensabschnitt zu treten.

Unser Angebot

In Einzelsitzungen (50min) werden erprobte psychotherapeutische Methoden in Kombination mit traumatherapeutischen Techniken angewandt, um ein harmonisches inneres Gleichgewicht wieder herzustellen. Die Behandlungsdauer ist dabei sehr individuell. Für die gezielte Bearbeitung einer traumatischen Geburtserfahrung benötigt es etwa 6-10 Sitzungen, wobei je nach Schweregrad und Komplexität diese auch erheblich variieren können. Dabei beschränkt sich das Angebot nicht auf diese Thematik. Liegen weitere Anliegen vor (andere Erkrankungen, aktuelle Krisen, Vortraumatisierungen), können und sollen diese im Zuge der Psychotherapie immer bearbeitet werden.

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